triptychon • Michael Wagner
Die Definition technisch bedingter Abbildungsfehler der photographischen Aufnahme sind unumstritten und die Manipulationskriterien werden in der Regel über den Post-Prozess (die Weiterverarbeitung) definiert. Mit der digitalen Aufnahmetechnologie entsteht ein Bild unmittelbar und ohne materielle Referenz. Für den Photographen ist hier die Definition der Grenze von optimierter Abbildungsqualität zur Manipulation ohne einen “Orginalfilm” von entscheidender Bedeutung. Das formal ästhetische Ausarbeiten der Bildqualität und die Möglichkeit mit “Filtereffekten” die Aussagekraft des Bildinhaltes der Aufnahme zu erhöhen, wird zu einem “Balanceakt”. Das persönliche Empfinden wo die Grenze zur Manipulation erreicht ist, ohne eine Beschäftigung mit historischer- und aktueller “Bilderforschung”, führt leicht zur unbeabsichtigten Bildmanipulation. Für den Anspruch auf Gelingen von möglichst “authentisch” wirkenden oder gewollt manipulierten Bildergebnissen ist die bildsprachliche Kompetenz ebenso Voraussetzung wie das technisches Fundament.
Der heute veröffentlichte Artikel “Die Wahrheit der digitalen Bilder, von Florian Rötzer” zeigt Aspekte der Diskussion: “Real oder was? Von dem Anspruch des Photographen und der darauf folgenden öffentlichen Resonanz.”
Michael Wagner
Die Wahrheit der digitalen Bilder, von Florian Rötzer:
telepolis.de/r4/artikel/23/23280/1.html
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+++ Update vom 09.08.2006 – 15:10 +++
“From the pre-Photoshop-age”
Robert Capa would say:
There was no need for post manipulation.
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“Die Digitale Fotografie hat den Fotojournalismus mehr als jemals zuvor verwandelt”
von Florian Rötzer:
heise.de/tp/r4/artikel/23/23301/1.html
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+++ Update 2 vom 11.08.2006 – 11:03 +++
Bildmanipulation im Journalismus alias Doping im Sport.
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“Über die Hintergründe von Bildfälschungen im Journalismus”
von Oliver Eberhardt:
heise.de/tp/r4/artikel/23/23318/1.html